Leitbild
Jesuitische Tradition
Die Sankt-Ansgar-Schule in Hamburg ist eine staatlich anerkannte, katholische Privatschule in Trägerschaft des Erzbistums Hamburg. Sie steht somit als weiterführende Schule im Verbund mit 20 katholischen Schulen in Hamburg.
Als katholisches Gymnasium, das bis 1993 über 47 Jahre lang von den Jesuiten geleitet worden ist, ist die Schule in das lebendige Netzwerk der Kollegien der Gesellschaft Jesu und der Schulen in jesuitischer Tradition eingebunden und sieht die ignatianische Pädagogik als grundlegend an. Die Sankt-Ansgar-Schule versteht sich als Lebensraum für jene, die lehren und lernen, als ein Raum, in dem Erziehung und Bildung auf der Grundlage christlicher Werte erfolgt.
Grundsätzlich den Inhalten des Leitbildes der katholischen Schulen in Hamburg folgend, setzt sie in Orientierung am Ansatz der Ignatianischen Pädagogik eigene Akzente, deren Ansatz durch folgende Punkte skizziert ist:
Die Sankt-Ansgar-Schule versteht sich als …
… ein Ort, an dem der Einzelne seinen Wert als Mensch erfährt
Schüler:inne an der Sankt-Ansgar-Schule müssen jederzeit in ihrer der Ebenbildlichkeit Gottes entstammenden Würde respektiert werden. Dieser hohe Anspruch hat grundlegende Konsequenzen für das Miteinander von Lehrer:innen und Schüler:innen. Basis einer Kommunikation zwischen Erziehenden und Schüler:innen muss die gegenseitige Wertschätzung sein und damit die Annahme des anderen in christlicher Nächstenliebe. Schüler:innen müssen jederzeit erfahren, dass sie der Lehrkraft als sich entwickelnde Person wichtig sind; genau hier liegt auch der Ansatz von Motivation für zu erbringende Leistungen als auch der einer Identifikation mit der Schule.
… ein Ort, an dem über die Bedeutung des Gelernten nachgedacht wird
Um Verantwortung tragen zu können, bedarf es der Herausbildung von Werten, von inneren Haltungen und von Maßstäben. Dies gelingt nur, wenn das Gelernte immer wieder einer Reflexion unterzogen wird.
Reflexion heißt – für Lehrende wie für die Schülerschaft – den Lernprozess als solchen verantwortungsbewusst zu überdenken und immer wieder in gegenseitigem Respekt zu optimieren.
Reflexion heißt, die Fähigkeit zu entwickeln, die Voraussetzungen und Konsequenzen von Entscheidungen vorab verantwortungsbewusst zu überdenken.
…ein Ort, der sich der Frage nach Gerechtigkeit verpflichtet weiß
Zur Entwicklung einer verantwortungsbewussten christlichen Persönlichkeit gehört nicht nur die Akzeptanz des eigenen Ichs im Sinne eines kritischen Selbstwertgefühles, sondern auch die Entwicklung, Sensibilisierung tätiger Nächstenliebe („Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“).
Die Frage nach der Gerechtigkeit als zentraler Grundlage für den Frieden stellt sich zum einen für den zwischenmenschlichen, unmittelbaren Bereich etwa im kommunikativen Verhalten in Familie und Schule, aber auch im Rahmen der gesellschaftlich-politischen Öffentlichkeit im Land und in der Welt. Als ständige Herausforderung findet sie ihre Antwort sowohl in der Caritas als auch in begründetem, politischem Handeln.
… ein Ort, an dem die Frage nach Gott wachgehalten wird
Alpha und Omega des Lehr- und Lernprozesses an der Sankt-Ansgar-Schule sind die Verankerung im Glauben und das Wachhalten der Frage nach Gott. Auf die Initiation (Belebung) des Glaubens, einer sensiblen Spiritualität, die affektiv die genannten Ziele als verwirklichbare definiert, muss das gemeinsame Bemühen aller Erziehenden an der Sankt-Ansgar-Schule sein.
Ignatianische Pädagogik – Christliche Grundwerte
Als katholisches Gymnasium in jesuitischer Tradition haben wir Elemente der ignatianischen Pädagogik fest verankert. Den Kern dieser Pädagogik bildet die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung des Menschen. Dazu gehört unter anderem das regelmäßige Reflektieren des Handelns aber auch des Gelernten. Zudem wollen wir im Schulleben die „Frage nach Gott wachhalten“ – sowohl im durchgängig erteilten Religionsunterricht als auch durch Schulgebet, Gottesdienst, Andacht, Besinnungstage sowie Gestaltung der geprägten Zeiten des Kirchenjahres (Advent, vorösterliche Fastenzeit).
Im Sinne der ignatianischen Pädagogik erziehen wir unsere Schüler:innen zu „Menschen für andere“. So stellen wir das wertschätzende Miteinander in den Mittelpunkt unseres Schullebens und unterstützen darüber hinaus unterschiedliche soziale Projekte, wie zum Beispiel den Hamburger Wohlfühlmorgen der Caritas für Arme und Obdachlose. Unser Jahrgang 10 absolviert ein dreiwöchiges Sozialpraktikum in unterschiedlichen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, pflegebedürftige und erkrankte oder soziale bedürftige Menschen. Im Anschluss werden die Erfahrungen auf Besinnungstagen reflektiert. In Jahrgang 7 fahren die Klassen zum ersten Mal auf die Besinnungstage, um sich mit Fragen nach sich selbst und dem Thema „Die Gemeinschaft und ich“ auseinanderzusetzen. Im letzten Schuljahr fahren unsere Abiturient:innen zum letzten Mal auf Besinnungstage, um ihre Schulzeit zu reflektieren und den Blick nach vorn auf das Leben nach der Schule zu richten.
Für die Klassen 5 und 6 gibt es im „Liturgischen Lernen“ eine Hinführung zu den Abläufen eines Gottesdienstes und zum Verhalten im Kirchenraum. Bei uns sind alle Familien willkommen, die diese Grundwerte mittragen, auch wenn sie nicht katholisch oder konfessionell gebunden sind.